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Lehrveranstaltungen WiSe 2018/19

Außenwelten – Innenwelten

Oliver Victor (Philosophie): Nietzsche und seine Rezeption
Di., 14:30 – 16:00 Uhr, Raum 23.32/ 00.52

Friedrich Nietzsche, einer der bedeutendsten Dichter-Philo- sophen der europäischen Geistesgeschichte, erfuhr zu seinen Lebzeiten wenig Beachtung. Er bezeichnete sich selbst als „un- zeitgemäß“ und seine Philosophie als eine „Philosophie der Zu- kunft“. Ende des 19. und insbesondere im 20. Jahrhundert er- freut sich sein Œuvre jedoch einer regen Rezeption, vor allem in Deutschland, Frankreich und Italien, aber ebenso im anglo-ame- rikanischen Raum. So sind Strömungen wie die Lebensphilo- sophie, die Existenzphilosophie oder der Poststrukturalismus ohne Nietzsche kaum denkbar. Das Seminar möchte sowohl die Grundkonzepte der Philosophie Nietzsches als auch seine Wir- kungs- und Rezeptionsgeschichte thematisieren.

Laura Weiß (Germanistik): Tiere und ihre Funktionalisierung in der Literatur des Mittelalters
Do., 14:30 – 16:00 Uhr, Raum 23.02/ U1.21

Das Wissen und die Vorstellungen von Tieren im Mittelalter und in der Gegenwart könnten unterschiedlicher nicht sein. Das Seminar geht den zeitgenössischen Tierkonzepten und ihrer Darstellung in der erzählenden Literatur des deutschsprachigen Mittelalters nach. Dabei werden die theologischen, naturkund- lichen und fiktiven Konzepte miteinander verglichen. An ausge- wählten Textbeispielen wird die außerordentliche Variabilität der literarischen Tiersymbolik aufgezeigt.

Daria Vakhrushova (Jiddistik): Das Ende vom Lied – eine jiddische Madame Bovary?
Mi. 14:30 – 16:00 Uhr, Raum 23.03/01.41

Flauberts Madame Bovary schildert das Schicksal einer Frau in der französischen Provinzstadt Yonville im 19. Jahrhundert. Was aber, wenn Madame Bovary in einem jüdischen Schtetl in Osteuropa lebte? In Das Ende vom Lied (1911–1913) hat der jiddische Schriftsteller Dowid Bergelson (1884–1952) Flau- berts Bovary auf eindringliche Weise weitergeschrieben. Im Seminar lesen wir einzelne Kapitel aus dem Roman, verfolgen die intertextuellen Bezüge zu anderen Literaturen Europas und vergleichen das psychologische Porträt der Protagonistin Mirl Hurvits mit Darstellungen von Frauenschicksalen in jiddischen Filmen, etwa Mirele Efross (1939).

Eva Mona Altmann (Romanistik): Das Europa der Einwanderer in der französischen Gegenwartsliteratur
Do., 10:30 – 12:00 Uhr, Raum 26.21/ 01.33

Weltweit sind über 65 Millionen Menschen auf der Flucht. 2015 / 2016 haben mehr als 2,5 Millionen von ihnen in Europa um Asyl ersucht. Die Aspekte Identität und Integration, Eigenes und Fremdes, Hoffnung und Furcht spiegeln sich auch in der französischen Gegenwartsliteratur wider. Anhand verschiede- ner Texte werden vier Themenkomplexe behandelt: 1. Migrationsursachen, Flucht, Europa als Ziel, Sehnsuchtsort und Utopie,2. Asyl und Asylpolitik, 3. (Weibliche) Identität und Integration, 4. Zukunft Europas, Dystopie, Islamophobie und Antisemitis- mus, Separatismus und Nationalismus.

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