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Lehrveranstaltungen WiSe 2020/21

Lehrveranstaltungen WiSe 2020/21

Julia Mutzenbach (Jüdische Studien): Arim we-Imahot be-Israel - jüdische Metropolen
Mo., 10:30-12:00, Online ab 26.10.

In der Frühen Neuzeit waren die Zentren jüdischen Lebens in Europa einem starken Wandel ausgesetzt - das Zeitalter der bedeutenden mittelalterlichen Gemeinden war zu Ende, die jüdische Welt war gezwungen, sich neu zu sortieren. Wir werden in diesem Seminar verschiedene jüdische Metropolen dieser Zeit untersuchen und dabei das große kulturelle Spektrum Europas aus jüdischer Perspektive betrachten.

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Dr. Sebastian Hansen (Geschichtswissenschaften): Gestaltete Größe. Europäische Metropolen als Inszenierungsorte
Mo., 10:30-12:00, Online ab 26.10.

Wer heute durch Metropolen wie Berlin, London, Paris, Rom oder Wien spaziert, trifft auf eine Vielfalt von Zeugnissen verschiedener Zeiten. Allein die Gebäude, Straßen und Parkanlagen in den einzelnen Innenstädten führen einem auf Anhieb die diversen historischen Prägungen vor Augen und verweisen auf all die Menschen, die sie hervorgebracht und erhalten haben. Seltener lassen sich hingegen sogleich die verschwundenen Gestaltungen und damit die vielen Veränderungen von Orten erkennen. Der 1506 begonnene Neubau von St. Peter in Rom war beispielsweise ebenso wie die mit dem Namen Haussmann verbundene Umgestaltung von Paris im 19. Jahrhundert ein Moment der „produktiven Zerstörung” (Horst Bredekamp). Sie veränderten an bestimmten Stellen das bisherige Gesicht der Stadt und schufen ein neues Erscheinungsbild. In beiden Fällen verfolgten die Auftraggeber und die Ausführenden auch die Absicht, auf neuartige Weise Größe zum Ausdruck zu bringen. Das Seminar möchte mehrere europäische Metropolen in den Blick nehmen und anhand einiger Beispiele den hier anzutreffenden unterschiedlichen Gestaltungen und Inszenierungen von (städtischer) Größe nachgehen. Dabei sollen die einzelnen Motive, Bezüge, Aushandlungsprozesse sowie durch den Vergleich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden.

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Prof. Dr. Ursula Hennigfeld & Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch (Romanistik & Kunstgeschichte): Kunst und Literatur der Renaissance intermedial
Do., 10:30-12:00, Online ab 29.10.   

Kunst und Literatur der Renaissance an verschiedenen Kunstmetropolen stehen im Fokus dieses Seminars. Bildliche Darstellungen des poetus laureata nehmen in Oberitalien ihren Ausgang und führen zur neuen Kunstmetropole Rom im 16. Jahrhundert. Für die französische Lyrik der 16. Jahrhunderts sind Metropolen in mehrfacher Hinsicht relevant: 1. als Orte der Dichterkrönung (Rom), 2. als mythische Gründungsorte in Politik und Literatur (Troja, Rom, Karthago), 3. als religiöse Zentren (Rom, Avignon), als intellektuelle Zentren für Dichterzirkel wie die école lyonnaise (Lyon) oder die Pléiade (Paris). Im Seminar wird die französische Sonettmode des 16. Jahrhunderts untersucht, die von Francesco Petrarca und Italien ihren Ausgang nimmt, und mit den zeitgleichen künstlerischen Ausdrucksformen in Buchmalerei, Tafelmalerei, Druckgraphik und Tapisserien in Beziehung gesetzt. Anhand von Dichterinnen und Dichtern wie Louise Labé, Joachim Du Bellay und Pierre de Ronsard analysieren wir kulturelle Grundlagen der europäischen Lyrik. Dazu zählt die Sonettform, aber auch mythologische Versatzstücke, wiederkehrende Symbole und Metaphern sowie intertextuelle/intermediale Beziehungen zwischen Literatur und Malerei. Eine gemeinsam zu erörternde Frage wird sein, inwiefern sich - über die thematische Ähnlichkeit hinausgehend - die literarische Struktur möglicherweise in den szenischen Darstellungen von Buchmalerei, Kupferstich und Seidenweberei wiederfindet.

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Arne Leopold & Gero Faßbeck (Kunstgeschichte & Romanistik): Gründungsmythen in der bildenden Kunst und Literatur Europas
Mi., 14:30-16:00, Online ab 28.10.

Einer bekannten Legende nach soll sich der trojanische Königssohn Aeneas nach der Zerstörung seiner Heimatstadt durch die Griechen in Italien niedergelassen haben, wo er die spätere Mutterstadt (lat. metropolis) des römischen Imperiums gründet. Diesen Gründungsmythos erzählt der Dichter Vergil (70-19 v. Chr.) in seinem Versepos Aenesis. Einer anderen Version zufolge hat Romulus, ein Sohn des Kriegsgottes Mars, die Stadt im Jahre 753 v. Chr. gegründet. Anschließend soll er seinen Zwillingsbruder Remus nach einem Streit auf der Stadtgrenze erschlagen haben. Weil Gründungsmythen zur „Konstruktion phantasievoller Genealogien” (Reinhardt 2008: 9) beitragen, stellen sie eine häufig genutzte Legitimationsquelle dynastischer Herrschaftsansprüche dar. Das Beispiel Roms zeigt aber auch, dass der Gewaltakt, der einem solchen Gründungsnarrativ vorausgeht, durch den Mythos oftmals verschleiert wird (vgl. Girard 1987). Im Seminar werden wir uns eingehend mit der Funktion von Gründungsmythen und ihrer Rezeption in der Literatur und Bildenden Kunst des Mittelalters und der Frühen Neuzeit beschäftigen. Dabei verfolgen wir drei übergeordnete Schwerpunktthemen: Vor dem Hintergrund der mythomotorischen Einnerungstheorie (Assmann 2007) werden wir zunächst die antiken Gründungsmythen der Stadt Rom durchleuchten. Anschließend werden wir der Frage nachgehen, wie diese Mythen in der Bildenden Kunst des Mittelalters im Sinne der christlichen Weltdeutung umfunktioniert wurden. Zuletzt werden wir am Beispiel der französischen Renaissance-Lyrik untersuchen, welche Rolle mythologische Erzählungen bei der Herausbildung von nationalen Identitäten spielen.

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Prof. Dr. Christoph Kann (Philosophie): Philosophische Metropolen Europas
Mi., 10:30-12:00, Hörsaal 5C in 25.11  ab 04.11

In welchem Zusammenhang stehen die großen Philosophien mit den Orten ihrer Entstehung? Was wissen wir über die Wirkungsstätten der bedeutenden Denker der Antike und des frühen Mittelalters? Welche Effekte lassen einen Ort zur philosophischen Metropole werden? Das Seminar wird sich anstatt historischer oder systematischer Überblicksliteratur anhand eines ‚Reiseführers‘ mit philosophischen Grundlagen beschäftigen und einen Streifzug durch diverse Landschaften und Metropolen des Mittelmeerraums unternehmen. Bedingungen für AP und BN werden zu Beginn des Seminars besprochen.

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Apl. Prof. Dr. Helmut Brall-Tuchel (Geschichtswissenschaften): Die Stadt: ihre Bilder in Geschichte und Literatur
Do., 14:30-16:00, 24.21.U1.21  ab 29.10

Die Stadt ist als Motor der Zivilisation und des gesellschaftlichen Wandels nicht zu überschätzen. Dss Seminar geht sowohl epochentypischen Idealvorstellungen als auch kritischen Bildern der Stadt nach und stellt einschlägige soziologische und kulturanthropologische Theorien zum Thema Stadt vor.

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Sebastian Ostmeyer (Germanistische Mediävistik): Ewige Städte und heilige Orte - Metropolen im Spiegel deutschsprachiger Literatur des Mittelalters
Do., 14:30-16:00, Online ab 29.10.

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FiMuR Ringvorlesung: Metropolen in Mittelalter und Renaissance
Mi., 18:30-20:00, Online / Haus der Universität ab 28.10.  

Die interdisziplinären Ringvorlesungen des Forschungsinstituts für Mittelalter und Renaissance, schwerpunktmäßig zum Mittelalter und der Frühen Neuzeit und im Wintersemester 2020/21 zum Thema "Metropolen", behandelt das Thema aus der Perspektive unterschiedlichster Fachrichtungen. Mit "Metropolen" bezeichnet man politische, wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Zentren eines Landes; in der heutigen Zeit werden sie in der Regel mit großen Städten, aber auch mit Ballungsräumen identifiziert. Die aktuellen Metropolen sind aber durchaus nicht gleichbedeutend mit den Orten, die in Mittelalter und Renaissance eine der o.a. Definition entsprechende Bedeutung hatten. Diese Differenzierung sichtbar zu machen und damit auch den Weg hin zu Finanz- oder Kunstmetropolen aufzuzeigen, ist ein Ziel der Ringvorlesung. 

Zwei Gastreferenten dieser Vorlesung kommen aus unserer Partneruniversität, der Université de Strasbourg, an der zeitgleich eine Ringvorlesung zum Thema "Metropolen" durchgeführt wird. Die Vorlesung kann sowohl im Modul "Kulturelle Grundlagen Europas" (KGE) als auch für den Studiengang "Transkulturalität" angerechnet werden.

28.10.2020: Andrea von Hülsen-Esch, ”Köln im 12. Jahrhundert, eine Handels- und Kunstmetropole am Rhein”;
04.11.2020: Bruno Bleckmann, ”Byzanz in der Spätantike”
11.11.2020: Eckhard Wirbelauer, ”Rom – die größte Stadt der Antike”
18.11.2020: Barbara Haupt, ”Der Thüringer Landgrafenhof: Zentrum der Macht – Zentrum der höfischen Literatur”
02.12.2020: Hans Körner, ”Brügge - ‘Die tote Stadt’. Zur Schönheit einer Metropole, wenn sie aufgehört hat, eine Metropole zu sein.”
09.12.2020: Sven Jakstat, ”Valencia in der Frühen Neuzeit. Die Vision einer mediterranen Metropole”
16.12.2020: Marc Schurr, ”Prag als Metropole im Mittelalter”
13.01.2021: Ursula Hennigfeld, ”Lyon im 16. Jahrhundert: Seidenweber, Dichter, freche Frauen”
27.01.2021: Jürgen Wiener, ”Rom versus Assisi um 1300 und die Inversion von Metropole und Provinz”
03.02.2021: Oliver Victor, ”Paris in der französischen Philosophie der Renaissance und Aufklärung”

Die Ringvorlesung findet mittwochs, 18:30-20:00h, im Haus der Universität statt. Aufgrund der Covid 19-Bedingungen ist die Platzzahl auf max. 25 begrenzt; sollten Sie in Präsenz teilnehmen wollen, melden Sie sich bitte unter fimur@hhu.de an. 

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